Allgemein Cottbus blüht auf

Grün & Kompostierbar

7. Mai 2019 |

Das Gartenfestival – ein immergrünes Event in Cottbus

Seit der ersten Auflage des Gartenfestivals vor neun Jahren versuchen wir als Ideengeber und veranstaltende Agentur pool production die Veranstaltung grün nach Innen und Außen wachsen zu lassen. Keine leichte Aufgabe, bedenkt man den dafür nötigen Aufwand, die anspruchsvolle Infrastruktur und die finanziellen Mittel, um eine Veranstaltung nachhaltig zu gestalten. Unser ureigenstes Ansinnen ist es, Pücklers Leidenschaft zur Landschaftsgestaltung den Besuchern fachmännisch zu vermitteln. Hierbei geht es nicht nur um Wissen zu Pücklers Person, sondern auch um seinen unverwechselbaren Einsatz grüner Ressourcen und seinen lebenslangen Drang, Inspiration in fremden Gärten zu suchen und daraus auf seinem eigenen Grund und Boden ein Paradies zu erschaffen. Daher wollen auch wir ganz im Pücklerschen Sinne für unsere Besucher Inspirationsquelle sein. Also haben wir im Jahr 2011 erstmals die besten Gärtnereien & Baumschulen der Region zusammengebracht, welche eine tiefe Liebe zum Handwerk erkennen lassen und sich dem Beet verschrieben haben. Zudem wurden Händler ausgewählt, die auf das reichhaltige und qualitativ hochwertige ländliche Schaffen der Mark Brandenburg aufmerksam machen. Die Quintessenz des Festivals war gefunden.

Wie nun weiter? Natürlich waren wir im zweiten Schritt bestrebt, das Gartenfestival grün auszugestalten – egal, ob sozial, ökologisch oder wirtschaftlich. Wo fängt man da aber an? Wir haben im Team die Köpfe zusammengesteckt. Das Festival auseinandergenommen. Wer sind unsere Besucher? Was wird erwartet? Was können wir bieten? Uns war besonders wichtig, den Besuchern Ihren Aufenthalt zu erleichtern und so angenehm wie möglich zu machen. So können die Besucher zum Beispiel ihre kleinen und großen Errungenschaften in unserer Pflanzengarderobe kostenfrei abgeben, bequem weiter stöbern und auf dem Weg nach Hause alles abholen. Zudem transportiert ein Pflanzenshuttle kostenfrei die Einkäufe vom Festivaleingang zum Parkplatz – elektrisch angetrieben, also ganz und gar ohne unmittelbare CO²-Emissionen. Wer der Umwelt zuliebe auch auf Plastiktüten verzichten möchte und alle mitgebrachten Tragetaschen bereits gefüllt hat, kann an der Pflanzengarderobe eine Gartenfestival-Baumwolltasche erwerben.
Oft sind wir als Veranstalter auf dem Festivalgelände unterwegs, mischen uns unter die Besucher und beobachten das Treiben. Im Studium hätten wir das wahrscheinlich Feldforschung genannt. So können wir am besten erkennen, was unsere Besucher antreibt, interessiert, wie es ihnen geht. Der schönste Moment: Unser Plan geht auf! Die Besucher entschleunigen, lassen sich treiben und halten inne, um die Festivalatmosphäre zu genießen. Wir merken es ja selbst: Wenn wir in einer kurzen Atempause bei Töpferei Thomas Thunig sitzen und den großartigen Kaffee von Barista Maranke genießen, fühlen auch wir die Ruhe und Kraft, welche wir direkt aus der Natur beziehen. Dazu lauschen wir sanfter Musik, welche unverstärkt die entschleunigende Atmosphäre trägt – auch ein Zugewinn für Nachhaltigkeit, Immissionsschutz schreiben wir groß!

Im Programm findet sich auch ein weiterer nachhaltiger Aspekt unseres Festivals. Alle Kinder sind beim Festival gerne gesehen, denn wer früh an Flora und Fauna herangeführt wird, entwickelt ein Bewusstsein für seine unmittelbare Umgebung und übernimmt Verantwortung für die Umwelt. Wir bepflanzen kleine Tontöpfe, gehen auf Kräuterwanderung, bauen Insektenhotels und Saatkugeln mit Saatgut aus der Region. Schmetterlingen, Bienen und Hummeln können auch schon die Kleinsten helfen und ihnen ein Zuhause geben. Ein Punkt, den wir in diesem Jahr einmal mehr herausstellen möchten und wo wir gern auf unsere Pflanzenexperten zurückgreifen. Denn auch sie fördern mit der hohen Qualität ihrer heimischen, robusten Setzlinge und besonderen Tipps zum märkischen Boden wie selbstverständlich den Anbau gebietsheimischer Pflanzen. Wer mit Christina Grätz von Nagola Re oder Franz Heitzendorfer von der Kleinen Gärtnerei ins Gespräch kommt, entdeckt schnell sein grünes, summendes Herz.

Um noch mal auf den wirklich guten Kaffee zurückzukommen: Alle unsere Caterer servieren ihre Speisen und Getränke in/auf Mehrweggeschirr. Dafür haben wir eine Spülküche eingerichtet, schließlich hat kaum jemand Geschirr für mehrere tausend hungrige Gäste im Schrank… 
Hier müssen wir – nicht nur einmal – den Hut vor den Jungs und Mädels für ihre Arbeit ziehen. In unseren Augen ist das einer der härtesten Jobs auf dem Festivalgelände. Chapeau!
Natürlich gibt es auch bei unserem Gartenfestival noch viele weitere Punkte, die wir nachhaltig beackern müssen und auch wollen. Eines unserer größten Laster war im Übrigen der Strom. Mit jedem Festival haben wir den Verbrauch senken können. Dies bedeutet zwar weniger Strom – aber wir wollen ja auch keine Hecken schneiden, sondern nur ganz gemütlich unseren Kaffee & Kuchen genießen. Wir geben uns also weiterhin Mühe und sind auch für Ihre nachhaltige Inspiration immer offen.

P.S.: Wenn auch Sie etwas für ein immergrünes Cottbus tun wollen: Kommen Sie mit dem Rad. Fahrradstellplätze haben wir in Hülle und Fülle direkt vor dem Festivaleingang und auch die Pücklerlinie von Cottbusverkehr fährt aus dem Herzen von Cottbus direkt bis zum Branitzer Park. Und sollten alle Stricke reißen und Sie ein großes Auto für Ihre Einkäufe brauchen, packen Sie Familie oder Freunde ein und kommen Sie als Fahrgemeinschaft. So ein gemeinsamer Tag im Grünen bewirkt jede Menge Glücksgefühle.


Kommentar: Bettina Möbes