Da ist so einiges liegengeblieben hier im Blog in den letzten Tagen. Kein Wunder: Das Gartenfestival Park & Schloss Branitz fesselte die Aufmerksamkeit des gesamten pool production – Teams. Vor sechs Jahren als Kanal erdacht, um Fürst Pückler und sein Schaffen bekannt(er) zu machen, entwickelte es sich immer mehr zu einem Mekka für Gartenliebhaber und Experten. Mit großer Akribie und Sorgfalt werden die Händler ausgesucht, die in das Konzept von meiner Kollegin Bettina Möbes passen. „Wir suchen speziell die Menschen, die eine tiefe Liebe zum Handwerk erkennen lassen. Gärtner, die auf Nachhaltigkeit setzen, auf Qualität und auf Fachwissen.“
Ich für meinen Teil habe mehr als einmal die Kids der Kleinen Gärtnerei neidisch angestarrt wie sie sorglos im Wassergraben spielten und die Füße ins kühle Nass steckten. Meine. Füße. Brennen. Fast 30.000 Schritte zählt mein Telefon für dieses Wochenende. Pro Tag. Aber allein für die neuen Bekanntschaften lohnt sich jede Blase am Hacken. Da wäre zum Beispiel Prof. Rippel, ehemaliger Parkleiter und mit 90 Jahren ein wandelndes Pflanzenlexikon („Gießen sie mal bitte die Hortensien dort, die lassen schon den Kopf hängen.“). Oder Thunigs, die einen kombinierten Töpferei- und Kaffee-Stand aufbauten (und nach deren schönster Barista, der Chefin, sich alle umdrehten). Die Rabauken vom Cottbuser Untergrund-Club Scandale, die wieder alle Versuche unternahmen, ihrem Namen gerecht zu werden (eine Gulaschkanone, really?!) und natürlich viele, viele tolle Gäste, die das Wetter und das Festival genossen.
Dass trotz schönstem Wetter und kaum abreißenden Besucherstrom auch kritische Stimmen laut werden gehört zum Geschäft. „Für 7€ Eintritt etwas zu wenig Programm“, steht zum Beispiel im Gästebuch. „Ja, das hören wir immer wieder“, meint Bettina. „Aber leider finanziert sich das Festival nicht über die Standgebühren, die wir denkbar klein halten müssen, um gerade den kleinen Gärtnereien ein Forum zu sein. Die kulturellen Beiträge müssen ebenso fair bezahlt werden.“ Bettina ist schnell wieder weg. Es gibt wieder Probleme mit dem Strom. Bei ihrer Energie braucht sie das Kabel wahrscheinlich bloß anfassen und die ständig laufenden Kochplatten, Backöfen und Espresso-Maschinen würden schnurren.
