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Hochkultur + Hochschule = Party?!

10. April 2016 |
Klassik und Party: Mission Impossible?

Der Campus ist verlassen, nur einige wenige Raucher stehen vor dem campuszentralen Audimax. War die Idee einer solchen Veranstaltung vielleicht doch keine gute Idee? Wollte man zuviel mit diesem Abend? Ist das Programm doch zu bunt? Zu viele verschiedene Programmpunkte? Geht das überhaupt? Klassik-Konzert und Party?
Nein, es sind alle drinnen und lauschen gebannt dem Mitternachtskonzert des philharmonischen Orchester Cottbus unter der Leitung von Evan Christ. Gerade läuft der „Lion King“ gefolgt von Filmmusiken aus E.T., Batman und Star Trek.

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Dass Tom Cruise sich ausgerechnet ohne E-Bass („ist gebrochen“ – E. Christ) zu dem berühmten Mission-Impossible-Thema abseilen muss, tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Das Audimax mit einem Tausender-Fassungsvermögen ist gut gefüllt mit Studenten, Lehrkörper und Cottbuser Bildungsbürgertum gleichermaßen. Publikum, dass eine Alternative zur „Altstadtnacht“ suchte, welche parallel in der Cottbuser Innenstadt stattfindet aber bestimmt seinen verdienten und langjährigen Erfolg fortsetzen dürfte. Gerade gab es noch einen Vortrag in dem Prof. Spyra das Publikum über die richtige Verwendung von Pyrotechnik in Stadien belehrte und das Publikum recht ratlos zurückließ.

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Nach dem Konzert lehnt sich Uni-Präsident Steinbach etwas aus dem Fenster, als er das Orchester als DAS Aushängeschild für Cottbus bezeichnet und damit unterschlägt, dass good ol´ Cotte doch etwas mehr zu bieten hat. Aber schulden wir es dem stimmungsvollen Abend, einer gerade unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen Theater und Uni und der überwältigenden Stimmung – es sei dem Präsi verziehen. Das Orchester hat wirklich gut abgeliefert. Da kann man auch überschwänglich loben.

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Kaum ist der Schlussapplaus unter stehenden Ovationen abgeklungen geht es im Foyer schon etwas moderner zu. Das „Kleinstadtsyndikat“ ließ sich auf die unheilige Allianz ein und sorgt für den richtigen Abschluss eines solchen Abends. Bis in den Morgen wird mit Feuerfell und Herr Gärtner getanzt. Hoffentlich entschließen sich alle Beteiligten trotz erster Kinderkrankheiten in der Orga die Veranstaltung zu wiederholen.

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Zumindest das, was ich gesehen habe, ist einer Uni würdig in seiner Mischung aus Hochkultur und ausgelassener Party. Vielleicht ist das einer der ersten Schritte auf dem Weg weg von „Cottbus, einer Stadt mit Uni“ hin zu „Cottbus, eine Universitätsstadt“.

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